Gotik, Renaissance, Barock

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Mit der aufkommenden Gotik hatte sich im 12. Jahrhundert eine neue Sakralarchitektur entwickelt. Große nach oben strebende Fenster führten zu einer viel stärkeren Aufhellung des Innenraumes und einer damit verbundenen größeren Transparenz. Es ist ein Signal, dass die Kirche sich den Bürgern stärker geöffnet hat. Man verbindet mit der Architektur der gotischen Kathedralen (Abbildung) eine besondere Lichtmystik, das gotische Licht.

Die Architektur der Renaissance lehnt sich in ihrem formalen Ausdruck an die Antike an. Während die Gotik eine von innen nach außen gerichtete Architektur war, bildeten in der Renaissance die symmetrischen Fassaden eine perfekte Kulisse für eine extrovertierte Architektur. Es herrschten Klare Formen und flächige Muster vor.

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Im Barock (Abbildung) entdeckte man das reiche Ornament und die ausdrucksvolle Form wieder. An die Stelle des Hell-Dunkel-Reliefs der Renaissance trat die dramatische, flächige Schattenwirkung. Licht und Schatten gewannen die Herrschaft über den Raum. Die Kirchenkuppeln wurden als Himmelsgewölbe ausgebildet, in die das Licht sehr differenziert geführt wurde. Das Licht begann den Raum zu interpretieren. Im Barock trat auch erstmalig und nachhaltig die Künstliche Beleuchtung in Form von Kronleuchtern auf, die durch ihre zahlreichen Reflexionen das Kerzenlicht zu vervielfachen schienen. Kerzenleuchter an den Wänden und Kandelaber begannen die Innenräume durch ihr Licht zu gestalten und zu erhellen. Der barocke
Kronleuchter steht noch heute für das festliche Licht.