Human needs

Bei der Lichtgestaltung wird immer der Lebensraum des Menschen gestaltet. Räume werden wahrnehmbar, Orientierung wird möglich. Visuelle Informationen der Umwelt werden durch Licht erfassbar. Der Mensch reagiert auf seine Umwelt. Im Allgemeinen sind die Gründe für das menschliche Handeln die Gefühle, der Wille, eine bestimmte Absicht oder ein bestimmtes Ziel. Nur welche Wertmaßstäbe liegen dabei zu Grunde?

Der amerikanische Lichtplaner William Lam (s.a. Kapitel „Gute Beleuchtung“) hat mit seinen human needs, denmenschlichen Bedürfnissen, drei entsprechende Wertmaßstäbe aufgestellt:

  • Orientierung in Raum und Zeit (Kultur, Tradition, Zeitgeist, Biorhythmus)

  • Privatheit und Kommunikation

  • Information und Aufklärung

Nach den heutigen Forschungsergebnissen muss aber noch ein vierter hinzugefügt werden:

  • Abwechslung und Überraschung

Eine Gestaltung von Räumen jeglicher Art entsprechend diesen vier human needs wäre nicht nur wünschenswert sondern erforderlich.

Der Raum in seinem Ausdruck, das Fluidum des Lichts, eingesetzte Materialien und ihre Wertigkeit beeinflussen Stimmung und Motivation. Das Ambiente muss den unktionalen Anforderungen wie auch den persönlichen Ansprüchen des Nutzers genügen.

Orientierung in Raum und Zeit Die allgemeine Anforderung nach den human needs ist, dass Licht und Ambiente eines Raumes den durch Kultur, Gesellschaft und Erziehung geprägten Erwartungen des Nutzers entsprechen müssen. Funktionalität, Ästhetik, Ergonomie usw. des Raumes und seiner Ausstattung muss diesen Erwartungen entsprechen. Der biologische Rhythmus des Menschen muss durch die Gestaltung unterstützt werden (siehe auch Kapitel, Human Centric Lighting).

Privatheit und Kommunikation Des Weiteren sind Möglichkeiten zur Privatheit und Kommunikation, z.B. in Arbeitsräumen, von großer Bedeutung. Man muss sich ungestört auf seine Tätigkeit konzentrieren Können und es sollte auf Wunsch der Kontakt, die Kommunikation mit anderen möglich sein. Eine große Rolle spielt hier auch die Lichtplanung bezogen auf den Tageslichteinfall und auf das Kunstlicht. Wichtig ist eine gute Vertikalbeleuchtung auf den Gesichtern der Menschen, weil sonst tiefe Augenund Nasenschatten entstehen. Ebenso sollte die Hautfarbe durch gute Lichtfarbe wirklichkeitsnah wiedergegeben werden.

Die Verbindung zu anderen Räumen, Innen- wie Außenräume muss überschaubar und vertraut sein, Aktivitäten anderer sollten beobachtet werden können.

Information, Aufklärung und Vertrautheit Information und Aufklärung sowie Vertrautheit müssen ermöglicht werden, um Unsicherheit und Unwohlsein zu vermeiden, z.B. sollten bei der Planung von Raum und Licht die Nutzer mit einbezogen werden. So Können sie sich von Beginn an mit der neuen Situation vertraut machen.

Abwechslung und Überraschung Es darf Keine Monotonie entstehen, Menschen brauchen Impulse, um Kreativität zu entwickeln. Räume und Licht müssen Abwechslung und Überraschung bieten (siehe auch Kapitel, Human Centric Lighting).