Leitungsquerschnitte Durchgangsverdrahtung

In DIN VDE 0298-4 (basierend auf HD 384.5.523, dem wiederum die Norm IEC 60364-5-523 zugrunde liegt) „Verwendung von Kabeln und isolierten Leitungen für Starkstromanlagen, Teil 4: Empfohlene Werte für die Strombelastbarkeit von Kabeln und Leitungen für feste Verlegung in und an Gebäuden und von flexiblen Leitungen“ sind in umfangreichen Tabellen die zulässigen Strombelastbarkeiten in Abhängigkeit von der Verlegart angegeben, und zwar für sehr unterschiedliche Verlegearten, Betriebs- und Umgebungstemperaturen.

Durchgangsverdrahtungen durch Leuchten können grundsätzlich seitens der Leuchtenmontage (also bauseits) erstellt werden. Es ist jedoch dafür Sorge zu tragen, dass auch an der entferntesten Leuchte die Mindestspannung von 207 V(abgeleitet von der bis 2008 in Europa verwirklichten, einheitlichen Netzspannung von 230 V±10%) zur Verfügung steht und der Spannungsfall von 4,0% nicht überschritten wird (siehe weiter unten). Entsprechend ist hinsichtlich der Strombelastbarkeit und des Spannungsfalls ein ausreichender Leiterquerschnitt auszuwählen.

Bei Leuchten als Lichtband kann der Netzanschluss als Durchgangsverdrahtung von einer Leuchte zur nächsten verlegt werden. Dabei ist zu beachten, dass die zulässige Betriebstemperatur der Leitungsisolierung nicht überschritten wird. Nach VDE 0100 Teil 559 „Errichten von Niederspannungsanlagen – Leuchten und Beleuchtungsanlagen“ dürfen Kabel und Leitungen als Durchgangsverdrahtung in die Leuchte eingebracht werden, die den Temperaturvorgaben des Leuchtenherstellers entsprechen, z.B. durch das Zeichen . Andernfalls werden wärmebeständige Silikonleitungen empfohlen.

In Leuchten dürfen Leitungen mehrerer Leuchtenstromkreise gemeinsam verlegt werden, vorausgesetzt, sie sind dafür vorgesehen. Die Durchgangsverdrahtung kann auch durch die Leuchte geführt werden, ohne dass diese daran angeschlossen ist.

Die mit der Leuchte mitgelieferten, also vorkonfektionierten inneren und äußeren wärmebeständigen PVC-Leitungen nach der Leuchtenvorschrift EN 60598-1:2012 haben eine Wärmebeständigkeit bis 105°C. Von TRILUX gelieferte Durchgangsverdrahtungen bestehen aus farbig gekennzeichneten, wärmebeständigen Einzelleitungen 1,5 mm2 oder 2,5 mm2.

Da die Belastung der Durchgangsverdrahtung und die damit verbundene Erwärmung auch Rückwirkungen auf andere Komponenten der Leuchten haben können, werden TRILUX-Lichtbänder grundsätzlich mit einer Belastung der Durchgangsverdrahtung von 10 A(16 A) bei einem Leiterquerschnitt von 1,5 mm2 (2,5 mm2) geprüft.

Maximale Anzahl von Leuchten je elektrischem Leiter

 

Die maximal zulässige Anzahl der an einem Leiter anschließbaren Leuchten ist grundsätzlich durch die zulässige Strombelastung des Leiters begrenzt. Dabei ist der Leistungsfaktor der Leuchten zu berücksichtigen. Ist dieser nicht bekannt, so kann gemäß EN 60598 von λ ≥ 0, 9 ausgegangen werden, sofern „Zweckleuchten”, bzw. Leuchten mit einer Systemleistung ≥ 25W, eingesetzt werden (siehe auch Kapitel  „Leistungsfaktor”). Im Fall induktiver Leuchten für Leuchtstofflampen muss ggf. die bauseitige Kompensationsmaßnahme berücksichtigt werden (siehe Kapitel „Blindleistungskompensation").

Dabei sind

n

zulässige Anzahl Leuchten

Imax

maximal zulässiger Strom

λ

Leistungsfaktor der Leuchte.

PSys,Leuchte 

Systemleistung einer Leuchte.

Der maximal zulässige Betriebsstrom ist durch den Leiterquerschnitt und die Verlegeart bestimmt (siehe oben), kann bei großen Leitungslängen jedoch zusätzlich durch den Spannungsfall beschränkt sein.