Wie sieht sie aus, die Welt, in der wir morgen arbeiten? Unser Thementag in Arnsberg bot spannende Einblicke in eine zukunftsorientierte Office-Gestaltung. Eines von vielen Highlights: die Key Note von Dr. Stefan Rief, Institutsdirektor und Leiter des Forschungsbereichs Organisationsentwicklung und Arbeitsgestaltung am Fraunhofer IAO. Sein Vortrag „Das Büro der Zukunft – kleiner aber feiner“ zeigte, welche Anforderungen der Markt an New Work Arbeitswelten stellt. Fünf spannende Fakten für Sie. 

1. Hybride Arbeitswelten sind gekommen, um zu bleiben


Das hybride Arbeitsmodell hat sich auch nach Corona behauptet. 2022 lag der Homeoffice-Anteil im Schnitt bei 1,4 Tagen pro Woche. Und der Anteil wird hoch bleiben, denn Arbeitnehmer WOLLEN hybrid arbeiten. Über 63 Prozent der Befragten würden gerne mindestens 40 Prozent ihrer Arbeit von Zuhause oder einem anderen selbstgewählten Ort aus erledigen. Knapp zwei Drittel (72,4 %) sind bereit, dafür auf den persönlichen Arbeitsplatz im Büro zu verzichten.

2. Zombie-Gebäude zwingen zum Handeln


Ist ein Gebäude weniger als zur Hälfte ausgelastet – etwa durch Leerstand oder verwaiste Büroflächen – spricht man von einem „Zombie-Gebäude“. Im US-Markt ist der Leerstand im Schnitt von 12 auf 17 Prozent gestiegen, während die Auslastung von 70 auf 42 Prozent gesunken ist. Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group BCG rechnet damit, dass die Gebäudeeigentümer als Reaktion auf den Trend in die Qualität der Gebäude investieren werden.

3. Homeoffice mit Vor- und Nachteilen


Knapp die Hälfte (48,3 Prozent) der Befragten empfindet sich im Homeoffice produktiver als im Büro. Führungskräfte sind bei der Beurteilung ihrer Mitarbeitenden etwas kritischer: Immerhin noch rund ein Viertel (24,8 %) attestiert den Beschäftigten ein Produktivitätsplus im Homeoffice. Verschlechtert hat sich durch Homeoffice dagegen der Wissensaustausch im Unternehmen, empfinden 46 Prozent der Befragten. Über eine schlechtere Vernetzung mit den Kollegen und Kolleginnen klagen sogar 61,7 Prozent. 

4. Was zieht ins Büro, was stößt ab? 


Gründe für die Rückkehr ins Büro gibt es viele – zum Beispiel gut ausgestattete Flächen zur interaktiven Zusammenarbeit (86,4 %) und eine sehr gute technische Ausstattung für Meetings (69,7 %). Aber es gibt auch Hemmnisse. Lieber nicht ins Büro kommen die Befragten, wenn Rückzugsmöglichkeiten fehlen, etwa für konzentrierte Arbeit oder vertrauliche Gespräche (59,4 %). Bietet die Arbeitsumgebung im Büro keinen Mehrwert, bleiben 50,3 Prozent lieber im Homeoffice.

5. Das Büro als Hub für Innovation und soziale Interaktion


Hybrides Arbeiten verändert damit die Rolle des Büros – weg vom klassischen Arbeitsplatz hin zum Hub für soziale Interaktion, Innovation und Inspiration. Das erfordert auch eine strukturelle Umgestaltung der Office-Landschaft. Büros entwickeln sich zu moderierten, kuratierten Räumen, die architektonisch wie technologisch auf Begegnung, Kollaboration und Innovation ausgelegt werden. 

„Funktional und atmosphärisch vielfältig“ 

Noch mehr spannende Details zu den Anforderungen an die neuen Arbeitswelten finden Sie in unserem Interview mit Dr. Stefan Rief.