Von der Natur vorgegeben und daher gesundheitlich unbedenklich ist ein Nachahmen des natürlichen Tageslichtverlaufs über den Tag mittels künstlicher Beleuchtung. Räume für die Bildschirmarbeit gegenüber dem Tageslicht zu verdunkeln, sollte vermieden werden.

Gut entblendete Bildschirme sowie eine günstige Position und Ausrichtung der Bildschirmarbeitsplätze machen dies in aller Regel möglich. In vielen Fällen ist der Tageslichteintrag in den Gebäuden in denen wir uns aufhalten jedoch gering oder nicht vorhanden.

Eine abgestimmte künstliche Beleuchtung, die wechselnde Farbtemperatur und Intensität des Tageslichts berücksichtigt kann hier helfen, die innere Uhr richtig zu synchronisieren. Auch die Richtung, aus der das Licht auf unser Auge trifft und die Flächigkeit der Lichtquelle sind hier maßgebliche Faktoren. Wichtig für den Einsatz melanopisch wirksamer Beleuchtung ist immer, dass das richtige Licht zur richtigen Zeit eingesetzt wird.

So kann zwar die Wachsamkeit durch Licht mit erhöhtem Blauanteil gesteigert werden, eine dauerhafte Beleuchtung mit solchem Licht führt aber letztendlich nicht zum gewünschten Effekt. Vielmehr soll die künstliche Beleuchtung zum richtigen Zeitpunkt unterstützend eingreifen, jedoch immer genügend Entspannungsphasen zulassen.

Nur durch sorgfältige, durchdachte Planung kann die positive Wirkung des Lichts auf den Menschen optimal und ohne Beeinträchtigung des Nutzers zur Wirkung gebracht werden. Dabei kann eine künstliche Lichtquelle die Eigenschaften des Tageslichts nie vollständig kopieren sondern dient dazu, wichtige Impulse zu geben. Insbesondere die LED-Technologie mit ihren vielfältigen Steuerungsmöglichkeiten und fein abstimmbaren Farbtemperaturen und Spektren bietet hier gute Unterstützung in der Anwendung.

Anforderung an die Lichtsteuerung


Essentiell ist auch die Einplanung leistungsfähiger Lichtsteuerungssysteme, die komplexe Lichtabläufe realisieren können. Als Mindestanforderung muss ein geeignetes Steuergerät die folgende Funktion ermöglichen: Die Steuerung der Beleuchtung mit einem zeitlichen Verlauf mit unterschiedlichen Helligkeiten und Lichtfarben nach einem circadianen Ablaufplan (circadianer Verlauf).

In einigen Anwendungen werden jedoch weitere Anforderungen an Steuergerät und Bedienoberfläche gestellt. Gefordert sind häufig:

  • Die Möglichkeit zur individuellen Anpassung des circadianen Verlaufs durch den Nutzer
  • Die Möglichkeit, mehrere circadiane Verläufe zur Auswahl zu hinterlegen
  • Die stufenlose, manuelle Einstellung der Helligkeit
  • Die stufenlose, manuelle Einstellung der Lichtfarbe
  • Der Aufruf voreingestellter Lichtszenen
  • Die Möglichkeit zur individuellen Anpassung der Lichtszenen.

Nur so können die Planungsvorgaben für melanopische Beleuchtung wirkungsvoll umgesetzt werden.

UhrzeitFarbeHelligkeit
03:102700 K55 %
04:002700 K68 %
07:002700 K100 %
10:006500 K100 %
15:006500 K100 %
18:004220 K100 %
22:002700 K68 %
23:002700 K55 %

Der gezeigte Verlauf orientiert sich am natürlichen Tageslicht und ist insbesondere geeignet, in räumlichen Bereichen ohne Tageslicht die Innere Uhr sich dort dauerhaft aufhaltender Personen zu synchronisieren und ihren circadianen Rhythmus zu unterstützen.

Anforderung an die Leuchten

ist, sollten Leuchten als sekundäre Lichtquellen ausgeführt sein. Flächenleuchten oder Indirektsysteme sind geeignet, das Licht großflächig im oberen Raumbereich und der Decke zu verteilen.

Eine solche Anlage kann zusätzlich um direktstrahlende Komponenten (ggf. mit fester Farbtemperatur) ergänzt werden. Es muss dabei natürlich sichergestellt werden, dass auch die Unterstützung der Sehaufgabe am jeweiligen Arbeitsplatz sowie alle weiteren visuellen Gütemerkmale jederzeit eingehalten werden.

Ebenso ergeben sich für die einzusetzenden Leuchten spezifische Anforderungen. Damit Licht melanopisch wirksam sein kann, muss die spektrale Verteilung dem Tageslicht ähnlich sein.

Um den Tagesverlauf nachbilden zu können, muss die Lichtfarbe der Leuchte stufenlos einstellbar - durchstimmbar - sein und den gesamten benötigten Farbtemperaturbereich abdecken. Da für die melanopische Wirksamkeit des Lichtes neben Spektrum und Intensität auch die Flächigkeit einer Lichtquelle ausschlaggebend