In nur zweieinhalb Stunden können Reisende aus der spanischen Kleinstadt Villena seit Kurzem die über 350 Kilometer entfernte, beliebte Metropole Madrid erreichen. Grund dafür ist die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke, an deren Verlauf die historische Gemeinde nun ein imposantes, stählernes Bahnhofsgebäude inmitten des Industriegebiets erhalten hat.

In der Nähe der spanischen Hafenstadt Alicante an der Costa Blanca und somit nur einige Kilometer von den schönen Stränden des Mittelmeers entfernt, liegt die Gemeinde Villena. Beeinflusst von der alten arabischen Gründerzeit, prägen heute noch historische Bauten wie das Castillo de la Atalaya oder das Museo del Festero sowie enge und abschüssige Straßen das Stadtbild.

Um die beliebte, weit entfernte Metropole Madrid für Einheimische und Touristen schneller und unkomplizierter erreichbar zu machen, entwarfen die Architekten von COT & Partners in Zusammenarbeit mit INES Ingenieros einen neuen Bahnhof an der Hochgeschwindigkeitsstrecke. Am Hang gelegen und umgeben von weitläufigen Agrarfeldern, bildet der auffallende Neubau mit seinen großzügigen Außenbereichen das Hauptaugenmerk am Rande von Villena. Schon von Weitem ist der stählerne Baukörper mit seiner Glasfassade und seinem metallischen Erscheinungsbild zu sehen.

Im Wechsel angeordnete quadratische, dunkelgraue Lochblechelemente und verschieden große, smaragdgrüne Glasfragmente strukturieren die markante

Auskragung des Daches, die vor Sonne und Regen schützt. Im Zusammenspiel mit der Glasfassade lassen die Elemente den Neubau locker und offen wirken.

Im Innern des Gebäudes führen die Architekten ihre klare Gestaltung mit Einbauten und Materialien in strahlendem Weiß und zahlreichen Grautönen fort. Sitzmöglichkeiten aus hellem Holz in der Bahnhofshalle machen den Reisenden das Warten angenehmer. Das gestalterische Konzept der Außenbereiche lädt ebenfalls zum Verweilen in der anscheinend verlassenen Landschaft des Agrargebiets ein.

Verschieden große Pflastersteine in hellen Tönen und individuell passende Leuchtkörper unterstützen den Charakter der einzelnen Bereiche. So sorgen beispielsweise Flutlichtstrahler für effektive Helligkeit an den Wartezonen wie Taxi- oder Bushaltestellen; Pollerleuchten sowie Wand- und Deckenleuchten illuminieren wirkungsvoll die Laufwege zum Bahnhofsgebäude. Dabei setzen die unterschiedlich strahlenden Leuchten nicht nur gezielte Akzente, sondern sorgen gleichzeitig für eine bessere Orientierung und Sicherheit der Reisenden.

Projektinformation

  1. Standort
    Villena - Alicante, Spanien
  2. Bauherr
    ADIF - Madrid, Spanien
  3. Architekt
    COT & Partners - Madrid, Spanien