Das Lichtkonzept der Trinitatiskirche betont bauliche Akzente.

Die Trinitatiskirche stammt aus einer Zeit, in der künstliche Beleuchtung kaum eine Rolle spielte. Gotisch-geprägte Kirchen, wie die Trinitatiskirche, werden von der sogenannten Lichtarchitektur geprägt. Deshalb soll die Beleuchtung zwar die Architektur betonen,  sollte jedoch nicht übertrieben wirken.

Kirchen haben heute einen anderen gesellschaftlichen Stellenwert als zur Zeit ihrer Erbauung. Sie fügen sich in das Stadtbild ein und die Besonderheiten der Architektur gehen in der Nacht meist völlig verloren. Auch bei der Trinitatiskirche war dies der Fall. Um das zu ändern schlossen sich die Stadt Wolfenbüttel, Teamleiter Bernd Sebastian (Stadtwerke Wolfenbüttel) und der TRILUX-Lichtdesigner Philipp J. Sydow zusammen.

Aufgrund der Umgestaltung des Holzmarktes in Wolfenbüttel war das vorhandene Beleuchtungskonzept nicht mehr umsetzbar und musste neu konzipiert werden. Dieses neue Lichtkonzept wurde schon bei der Erstellung der gesamten Platzbeleuchtung des Holzmarktes berücksichtigt. Die größten Hürden, die es bei der Konzeptfindung zu bewältigen galt, waren die Umsetzbarkeit, der Denkmalschutz und die allgemeinen Montagemöglichkeiten von Scheinwerfern und Strahlern.

Es mussten also Detaillösungen gefunden werden, die nur dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligter erreicht werden konnten. Bodeneinbaustrahler wurden mit 35W und 70W Gasentladungslampen bestückt, mit denen sich die Säulen und Kapitelle gezielt akzentuieren lassen. Wichtig waren auch zwei Leuchten für eine

flächige Anstrahlung. Diese geben ein Grundlicht auf die Fassade und verhindern einen übertrieben theatralischen Effekt der Akzentbeleuchtung. So ordnen sich die einzelnen Lichtpunkte gemäß der barocken Baukunst dem Gesamtkunstwerk unter. „Wir sind hier weit entfernt von einer klassischen Anstrahlung“, so Philipp J. Sydow.

Ein weiterer Aspekt des umgesetzten Beleuchtungskonzepts war die Beleuchtung der beiden Unterführungen, welche sich links und rechts der Kirchenfront befinden. Aufgrund der schlechten Ausleuchtung wurden diese in der Vergangenheit als „Angstraum“ wahrgenommen. Die dort eingebrachten Bodeneinbaustrahler machen die Durchgänge nun einsehbar, bieten Schutz bei schlechtem Wetter und runden das Bild der Fassadeninszenierung ab.

Nach einer umfassenden Planung wurde die Trinitatiskirche neu beleuchtet. Die Grundanforderung war, dass die beleuchtete Kirche am Holzmarkt sich in das Stadtbild zwar einfügt, aber dennoch als repräsentativer Blickfang wirkt. Nach sechs Monaten der Planung und drei Probebeleuchtungen konnte das Endergebnis überzeugen.

Projektinformationen

  • Umsetzungszeitraum
    2012
  • Ort
    Holzmarkt, Stadt Wolfenbüttel
  • Lichtkonzept
    Philipp J. Sydow, TRILUX