Für Architekten und Installateure sind Projekte wie das Sybir Gedenkmuseum in Bialystok (Polen) eine große Herausforderung. Bei Gebäuden dieser Art müssen funktionale Lösungen sowohl das künstlerische als auch das historische Konzept des gesamten Gebäudes widerspiegeln. In diesem speziellen Fall ist dies hervorragend gelungen. Die Vision des Architekten wurde mit Unterstützung von TRILUX Lichtlösungen umgesetzt.

Ein Blick in die Vergangenheit

Das Museum wurde zum Andenken an die vertriebenen Polen errichtet, um der Öffentlichkeit die Geschichte der Zwangsdeportationen nach Sibirien näher zu bringen. Diese Deportationen waren für die Russen eine Möglichkeit diejenigen zu eliminieren, die sich der Besatzung widersetzten. Wie erzählt man eine Geschichte von Familien, die tief ins kalte Sibirien deportiert wurden? Wie kann man die unmenschliche Reise und die Bedingungen der Zwangsarbeit vermitteln? Wie kann man die Erinnerung an diejenigen darstellen, die an Hunger, Erschöpfung, Krankheit oder Mord gestorben sind? Architekt Jan Kabac entschied sich dafür, mittels Licht Emotionen zu erzeugen.

Vom Licht erzeugte Emotionen

„Wenn man ein Museum entwirft, stellt sich die Frage: Soll die Architektur ein Hintergrund für das sein, was in den Ausstellungen präsentiert wird, oder soll sie selbst Emotionen erzeugen? Ich kam zu dem Schluss, dass die Architektur in diesem Fall die Sprache der Symbole sprechen sollte“, sagt Architekt Jan Kabac vom Designbüro ARKON, der für das architektonische Gesamtprojekt verantwortlich war. Das Konzept wird klar, sobald man sich dem Museumsgebäude nähert, insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit. Die TRILUX Pareda Slim Leuchten, die bodennah installiert wurden, markieren den Weg zum Museum. Sie beleuchten nur das darunter gelegene Pflaster, das zum Symbol eines anderen Weges wird – der Weg den die Gefangenen, die nach Sibirien geschickt wurden, gehen mussten. „Wer über diesen Weg geht, hat die Zeit und die Möglichkeit um über das Schicksal von den Opfern, die den Weg nur in eine Richtung gegangen sind, nachzudenken“, erklärt der Architekt.

Fahrt in eine Richtung

Das Sibirische Gedenkmuseum befindet sich in einem der Militärlager aus der Vorkriegszeit. Es wurde neben dem Gleisanschluss des historischen Polesie-Bahnhofs gebaut. Es ist der Ort, wo die Sowjets 1940, 1941 und 1944 die Einwohner in die Waggons geladen haben. Der Architekt integrierte die ursprünglichen architektonischen Elemente in die Gesamtgestaltung und verwendete sie als symbolische Komponenten. Hier kamen TRILUX Faciella Scheinwerfer zum Einsatz um die Dramatik der beleuchteten Objekte zu unterstreichen.

„Auf den Gleisen steht ein authentischer russischer Waggon aus dem Jahr 1892. Er ist ein Hinweis auf die historischen Deportationen, die genau auf dieser Eisenbahnstrecke stattfanden. Der zweiachsige Waggon ist eine sogenannte „Tiepłuszka“. Er steht im Inneren des Museumsgebäudes und fungiert als symbolisches Tor, durch das alle Besucher gehen und erinnert gleichzeitig an den dramatischen Moment, als die Deportierten Abschied von ihrem früheren Leben nahmen.“

Intelligente und funktionale Leuchten

Die installierten TRILUX Lösungen unterstreichen nicht nur die besondere Symbolik des Gebäudes, sie beleuchten auch die funktionellen Bereiche des Museums. Mittels intelligenten DALI-Leuchten kann eine Verbindung mit dem Crestron-Videokonferenzsystem und eine Reihe von Beleuchtungsszenarien ermöglicht werden. "Interessant ist auch, dass die Reflektoren in den LED-Profilen und die Lichtquellen mittels Magnethalterungen montiert wurden. Dadurch konnte der Montageprozess von den Leuchten erheblich verkürzt werden. Das gesamte Beleuchtungsprojekt wurde in etwa 8 Monaten abgeschlossen", so Michal Siemion von ZETO S.A, der für das Beleuchtungsprojekt verantwortlich war.