Ressourceneffizienz durch intelligentes Produktdesign
Ressourcenschutz ist dringlicher denn je
Das International Resource Panel des Umweltprogramms der Vereinten Nationen erhebt kontinuierlich Zahlen zu Abbau und Nutzung natürlicher Ressourcen und insbesondere der daraus resultierenden Auswirkungen auf die Umwelt. Die jüngsten Reports des Panels enthalten alarmierende Zahlen: Der globale Rohstoffverbrauch hat sich seit 1970 mehr als verdreifacht, wobei der Verbrauch nichtmetallischer Mineralien um das 5-Fache und der Verbrauch fossiler Brennstoffe um 45 % zugenommen haben. Das ist einerseits dramatisch, weil die natürlichen Ressourcen unseres Planeten endlich sind. Die stetig zunehmende Gewinnung und Verarbeitung von Materialien, Brennstoffen und Nahrungsmitteln muss aber vor allem auch gebremst werden, weil sie die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen verursachen und zu über 90 % zu Wasserstress und Verlust der biologischen Vielfalt beitragen. Ein Instrument, um dem gefährlichen Trend zu begegnen, ist die deutlich effizientere Nutzung von Ressourcen.
Ressourcenschutz im Kontext nachhaltiger Lichttechnik
Für den Lichtspezialisten TRILUX bedeutet Ressourceneffizienz unter anderem, die in Leuchten verwendete Menge von Rohstoffen und Materialien zu optimieren. Ohne Abstriche bei Qualität und Funktion zu riskieren, richtet TRILUX den Fokus deshalb darauf, das Volumen der eingesetzten Roh- und Werkstoffe zu reduzieren sowie den Einsatz von gefährlichen, kritischen und besonders wertvollen Stoffen soweit wie möglich zu vermeiden.
Der Materialmix einer Leuchte wird im Wesentlichen bestimmt durch:
- Korpus/Gehäuse aus Metall oder Kunststoff
- optische Einheit (Linsen und Reflektoren) aus Kunststoff
- Lichteinheit mit LED-Modul und Betriebsgerät (sog. Treiber mit Hardware für Energieversorgung, Ansteuerung und Kommunikation) aus einer für halbleiterbasierte Elektronikprodukte klassischen Kombination von Materialien
Dank kontinuierlicher Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie zeitnaher Implementierung neuester Technologien gelingt es TRILUX immer wieder, nicht nur Qualität, Leistung und Funktionalität der Produkte zu verbessern, sondern auch erfolgreich die Ressourceneffizienz zu steigern.
Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Verwendung sogenannter Flip-Chip-LEDs. Während bei herkömmlichen LEDs Golddrähte die Verbindung zur Leiterplatte übernehmen, erfolgt die Kontaktierung bei Flip-Chip-LEDs mittels Kontaktierhügeln, die erheblich weniger Goldeinsatz erfordern. Der Unterschied liegt sogar im Faktor 1000! Da Gold zu den Konfliktrohstoffen zählt, bei deren Gewinnung Umwelt und Menschenrechte als besonders bedroht gelten, bedeutet weniger Gold in einer Leuchte einen großen Schritt Richtung Nachhaltigkeit. TRILUX setzt Flip-Chip-LEDs durchgehend in der Produktkategorie »Performance« ein, aber auch im restlichen Portfolio wächst ihr Anteil zügig.
Genaue Analysen, unabhängige Kontrollen
Wer für sich in Anspruch nimmt, ressourceneffiziente und nachhaltige Produkte anzubieten, der muss wissen, wieviel und welche Stoffe in ihnen verwendet werden. TRILUX lässt den Materialmix seiner Leuchten deshalb von unabhängigen Dritten untersuchen.
Solche Laboranalysen sind zum Beispiel für Konformitätserklärungen, Audits und Zertifizierungen notwendig. Sie geben Aufschluss darüber, ob alle gesetzlichen Vorgaben, Verordnungen und branchenüblichen Standards erfüllt werden. Um Gefahren für Mensch und Umwelt zu vermeiden, erfüllen alle TRILUX-Produkte die Vorgaben aus der Produktsicherheitsrichtlinie und sind RoHS-konform.
Aber die Laboranalysen erlauben auch Evaluierungen hinsichtlich der Sorgfaltspflichten in der Rohstofflieferkette. So lassen sich Konfliktrohstoffe wie Zinn, Gold, Tantal und Wolfram oder von der EU deklarierte Critical Raw Materials identifizieren. TRILUX nutzt diese Daten als Anhaltspunkt für die weitere Optimierung der Produkte in puncto ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit.

ADP Elements: Neuartige Flip Chip LED Module im Vergleich
Wesentliche Faktoren für die Nachhalitgkeit
Characterisation Factor | Unit | Environmental Relevance |
GWP Global Warming Potential |
kg CO2 equivalent | Increased positive radiative forcing due to the increase of greenhouse gases at the atmosphere |
PED Primary Energy Demand |
Megajoule | Increased energy consumption from renewable and non-renewable energy sources |
ADP elements Abiotic Depletion Potential, Elements |
kg Sb-equivalent | Increased extraction of resources leading to depletion of mineral reserves |
ADP fossil Abiotic Depletion Potential, Fossil |
Megajoule | Increased extraction of resources leading to depletion of fossil reserves |
AP Acidification Potential |
kg SO2-equivalent | Increased acidity of soil and water due to proton release from antropogenic emissions |
EP Eutrophication Potential |
kg PO4-equivalent | Increased biomass formation and loss of biodiversity due to release of nutrients |
Nicht zuletzt sind detaillierte Materialanalysen eine entscheidende Voraussetzung, um die Auswirkungen eines Produktes auf die Umwelt abzuschätzen. TRILUX investiert in solche Bewertungen viel Aufwand und Know-how. So werden nicht nur CO2-Bilanzen erstellt, sondern auch das ADP (abiotic depletion potential) von Leuchten und Bauteilen ermittelt. Dieser Wert steht für nicht erneuerbare materielle Ressourcen, die das Produkt verbraucht hat. Dabei werden alle Arten von Rohstoffen und fossilen Brennstoffen in ein Antimon-Äquivalent umgerechnet. Die Anwendung unterschiedlicher Assessment-Kriterien (global warming potential, ADP, ozone layer depletion potential, fresh water aquatic ecotoxicity, acidification etc.) gibt ein deutlich vollständigeres Bild von den Umwelteinflüssen eines Produkts. Daraus lassen sich effektivere Maßnahmen ableiten und unerwünschte Nebeneffekte vermeiden, wenn es darum geht, den ökologischen Fußabdruck eines Produktes zu reduzieren.
Eingekaufte Materialien in 2019
Kategorie | Einheit | Menge |
Stahlteile | Stück | 88.300.000 |
Stahl | Kilogramm | 6.600.000 |
Aluminiumteile | Stück | 3.800.000 |
Aluminium | Kilogramm | 165.000 |
Kunststoffteile | Stück | 19.700.000 |
Kunststoff | Kilogramm | 3.900.000 |
Elektrokomponenten | Stück | 23.700.000 |
LED-Module | Stück | 9.000.000 |
LED-ECG | Stück | 3.600.000 |
Leuchten | Stück | 1.900.000 |
* Datenbasis: Trilux Deutschland und ZALUX |
Managementansätze
- Forschungsprojekt Repro Light (Verlinkung zum Beitrag „Repro Light“)
- Analyse durch externe Labore von Leuchten gemäß RoHS
- Einkaufsstatistik
- Bilanzierung von Leuchten nach CO2e/GWP und ADP elements