Licht heute

Das 20. und 21. Jahrhundert ist das Zeitalter der Globalisierung, Telekommunikation und der Medien. Man Kann es auch als das visuelle Zeitalter bezeichnen. Alles ist beleuchtet oder leuchtet. Vollflächige Verglasungen von Fassaden bieten ein Maximum an Tageslicht. Dies führt jedoch zu einem Übermaß an Licht, wir werden quasi durchleuchtet und nicht belichtet. In jedes Dunkel ist Licht zu bringen – Transparenz in jeder Phase des Handelns.

Die Entwicklung der Lichttechnik, das Selbstverständnis des Umgangs und des Einsatzes von Licht und die dadurch entstandene oft gleißende Ausleuchtung der Umwelt formte eine Gesellschaft der Transparenz und Offenheit mit neuen Schönheits- und Hygieneidealen. Unsere hochtechnisierte, informative Welt ermöglicht eine immer offensivere Transparenz Aller und von Allem. Die Gesellschaft entwickelte sich, emanzipierte sich im Laufe der historischen Entwicklung von der Erleuchtung Einzelner zur Belichtung Aller. Jedoch ist hierbei die sehr große Bedeutung des Schattens immer mehr in den Hintergrund geraten. Ohne ihn ist das Erleben der Dreidimensionalität, die Definition des Raumes, nicht möglich. Leider wird häufig immer noch das Licht nach seiner Quantität und nicht nach seiner Qualität beurteilt. Maßvoller Umgang mit Licht ist uns verloren gegangen.