Beleuchtungsstärke Die Bereiche der Sehaufgabe und der Umgebungsbereich sind mit einer ausreichenden horizontalen Beleuchtungsstärke Eh zu versorgen. Der Bereich der Sehaufgabe „Bildschirmarbeit'' ist mit 500 lx zu beleuchten. Dies gilt auch für einzelne Bildschirmarbeitsplätze, z. B. in einem Lager oder einer Schalter- bzw. Ausstellungshalle, deren Beleuchtungsstärkewert nach EN 12464-1 durchaus niedriger liegen kann, z. B. für allgemeine Lagerarbeiten 200 lx. Für eine gute visuelle Kommunikation mit dem Arbeitsraum und den anwesenden Personen ist eine räumliche Erkennbarkeit, insbesondere der Gesichtszüge, sehr wichtig (siehe Kapitel „Räumliche Beleuchtung, Lichtrichtung, Modelling“). Die photometrische Größe zur Beschreibung dieses Kriteriums der Beleuchtung ist die zylindrische Beleuchtungsstärke Ez bzw. die halbzylindrische Beleuchtungsstärke Esz (siehe Abbildung 3.95). Das Verhältnis der zylindrischen zur horizontalen Beleuchtungsstärke Ez/Eh sollte in Büroräumen zwischen 0,3 und 0,6 liegen. Daraus ergibt sich ein Mindestwert der zylindrischen Beleuchtungsstärke ????z von 150 lx im Bereich der Sehaufgabe. Auf Schrank- und Regalflächen ist zur Lesbarkeit eine ausreichende, vertikale Beleuchtungsstärke Ev vorzusehen, z. B. 175 lx (siehe Abbildung 3.96). Für Wandflächen (Hauptoberflächen) und die Decke sind Wartungswerte je Tätigkeit bzw. Raumart in den Anforderungstabellen der EN 12464-1 angegeben, grundsätzlich mit einer Gleichmäßigkeit von mindestens 0,10 (siehe Tabelle).
Wartungsfaktor Nach EN 12464-1 muss der Planer den Wartungsfaktor angeben, der der Planung zugrunde gelegt wurde und alle Annahmen zu dessen Bestimmung dokumentieren, einschließlich des Wartungsplanes. Dies wird in der Praxis nicht immer möglich sein, so dass Referenzwerte für den Wartungsfaktor verwendet und einschließlich der damit verbundenen Parameter dokumentiert werden müssen (siehe auch Kapitel, „Erhalt des Beleuchtungsniveaus (Wartungsfaktor)”). Durch den Einsatz fortschrittlicher Lampen-, Betriebsgeräte- und Leuchtentechnologien sowie durch die Wahl zweckmäßiger Reflexionsgrade der Raumbegrenzungsflächen und der Möblierung kann der Planer die Beleuchtungsanlage hinsichtlich des Wartungsfaktors, der Wartungsintervalle und damit auch die Investitionsund Betriebskosten optimieren. Bei Fehlen von relevanten Daten oder für eine überschlägige Projektierung können folgende Referenzwerte für den Wartungsfaktor angesetzt werden. Unter den Bedingungensehr saubere Nichtraucherbüros, Räume werden häufig und intensiv gereinigt sowie dreijährigem Wartungszyklusoder in vergleichbaren Anwendungen kann ein Wartungsfaktor von 0,8 angesetzt werden, sofern LED-Leuchten mit geringem Lichtstromrückgang (siehe auch Kapitel „Der Lampenwartungsfaktor einer LED-Leuchte”) eingesetzt werden. Details zur Ermittlung des Wartungsfaktors siehe Kapitel „Wartungsfaktor".
Begrenzung der Blendung Die Bewertung der Direktblendung durch Leuchten erfolgt durch das UGR-Verfahren, siehe Kapitel „Lichttechnische Kriterien der Beleuchtung'', Abschnitt „Begrenzung der Blendung''. Die Maßnahmen zur Begrenzung störender Reflexe auf dem Bildschirm hängen ganz wesentlich von der Höhe der Bildschirm-Leuchtdichte und der Art der Entspiegelung des Bildschirmes ab. Je höher die Bildschirmleuchtdichte ist, desto weniger stören Reflexionen auf der Bildschirmoberfläche. Dies gilt insbesondere für Bildschirme mit positiver Polarität, bei der schwarze Zeichen vor hellem Hintergrund dargestellt werden. Daher können bei hohen Bildschirmleuchtdichten und bei Positivdarstellung der Zeichen auch höhere Leuchtdichten von Störlichtquellen zugelassen werden. Die optischen Eigenschaften von Bildschirmen sind in EN ISO 9241-307 „Ergonomie der Mensch-System-Interaktion - Teil 307: Analyse- und Konformitätsverfahren für elektronische optische Anzeigen'' (2008) festgelegt. Darauf basierend sind die in EN 12464-1 genormten Leuchtdichtegrenzwerte für Leuchten, die sich im Bildschirm spiegeln können (siehe Tabelle 3.75, festgelegt worden. Diese Norm enthält Anforderungen an Prüf-, Zertifizierungs- und Konformitätsverfahren für Bildschirme verschiedener Technologien, und zwar für Kathodenstrahlröhren (CRT cathode ray tubes), für Flüssigkristall-Flachbildschirme (LCD Liquid Crystal displays), für Plasmabildschirme (PDP Plasma Display Panels) und für tragbare Bildschirme (Laptops). Die Norm bezieht sich auf die Messverfahren nach ISO 9241-305 und die allgemeinen Anforderungen an optische Anzeigen gem. ISO 9241-303.
Planungswerte In Tabelle 3.76 sind die Mindestanforderungen an die Beleuchtung von Büros nach EN 12464-1 enthalten. Diese Werte gelten für den Bereich der Sehaufgabe, der meist nur einen Teil des Arbeitsplatzes (Arbeitsbereiches) einnimmt. Die Tabellen Tab. 3.77 bis Tab. 3.79 ist gegliedert nach dem Beleuchtungskonzept derraumbezogenen Beleuchtung arbeitsbereichsbezogenen Beleuchtung und der teilflächenbezogenen Beleuchtung.