Wesentliche Bereiche der künstlichen Beleuchtung sind erfasst, wie z. B. durch die Normenzu grundlegenden Begriffen und Kriterien für die Beleuchtung EN 12665 (Ausgabe von 2018) sowie zur Messung und Darstellung photometrischer Daten von Lampen und Leuchten EN 13032 (Teile 1 bis 3) zur Messung und Darstellung von elektrischen, photometrischen und farbmetrischen Größen von LED-Lampen, -Modulen, -Light-Engines und -Leuchten beim Betrieb mit Wechsel- oder Gleichspannung EN 13032-4 (Ausgabe von 2019). zur Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen EN 12464-1 (überarbeitete Ausgabe von 2021) zur Beleuchtung von Arbeitsplätzen im Freien EN 12464-2 (überarbeitete Ausgabe von 2014) zur Sportstättenbeleuchtung EN 12193 (überarbeitete Ausgabe von 2019) zur Notbeleuchtung EN 1838 (Ausgabe von 2019)
Mindestanforderungen werden für unterschiedlichste Sehaufgaben festgelegt und gelten in Europa einheitlich. Dennoch werden diese Normen, z. B. die Norm EN 12464-1 „Licht und Beleuchtung – Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen“in Deutschland unter DIN EN 12464-1 in Österreich unter ÖNORM EN 12464-1 in Großbritannien unter BS EN 12464-1 in Frankreich unter AF EN 12464-1 in der Schweiz unter SN EN 12464-1 und in den Niederlanden als NEN EN 12464-1als nationale Norm veröffentlicht.
Die Norm enthält detaillierte Angaben zu den in spezifischen Anwendungen erforderlichen Beleuchtungsanforderungen. Konkrete, in Zahlen ausgedrückte Anforderungen schaffen dabei hohe Planungssicherheit.
Die Einhaltung der Mindestwerte ist Voraussetzung für die Erfüllung der Sehaufgabe. Nur bei Beachtung aller Kriterien kann eine Beleuchtungsanlage den gestellten Anforderungen genügen. Je nach Art und Schwierigkeit der Sehaufgabe bzw. je nach Raumart kann dem einen oder anderen Kriterium eine höhere Priorität zugebilligt werden. Für die Wartungswerte der Beleuchtungsstärke Em ist in der aktuellen Ausgabe der EN 12464-1 für viele Anwendungen neben einem Mindestwert erstmals auch ein modifizierter Wert angegeben. Dieser um bis zu zwei Stufen der Beleuchtungsstärke erhöhte Wert berücksichtigt sogenannte Kontextmodifikatoren und wird für die Planung und Installation der Beleuchtungsanlage empfohlen. So wird gewährleistet, dass bei Bedarf z. B. den erhöhten Anforderungen veränderter Sehaufgaben oder der verringerten Sehleistung eines Nutzers höheren Alters begegnet werden kann (siehe auch Kapitel „Beleuchtungsstärke“). In dem Zusammenhang wird eine Anpassung der Beleuchtung empfohlen bzw. ein Lichtmanagement, mit dem das erhöhte Lichtniveau bei Bedarf aufgerufen werden und ansonsten ein Energie sparender Betrieb sichergestellt werden kann. Im informativen Anhang B gibt die EN 12464-1 allgemeine Hinweise zur Berücksichtigung der nicht-visuellen Wirkungen des Lichtes. Konkretisiert werden diese in der deutschen DIN SPEC 5031-100 und DIN SPEC 67600 (siehe auch Kapitel „Licht und nicht-visuelle Wirkungen“). Die oben genannte Dimmbarkeit der Beleuchtung ist auch in diesem Zusammenhang, oft als „Human Centric Lighting“ bezeichnet, empfehlenswert (siehe auch Kapitel „Human Centric Lighting und Lichtplanung“).