Definitionsgemäß ist der Begriff der Steuerung der Oberbegriff, welcher die Regelung mit einschließt. Die Regelung ist somit ein Sonderfall der Steuerung. Hier soll mit dem Begriff der Steuerung der Fall gemeint sein, dass keine Regelung vorliegt.
Bei der Tageslichtnutzung zur Reduzierung des Kunstlichtes kann zwischen zwei Prinzipien unterschieden werden, dertageslichtabhängigen Steuerung und der tageslichtabhängigen Regelung.
Mit dem Begriffder Steuerung (siehe Fußnote) ist gemeint, dass die Menge des verfügbaren Tageslichtes an möglichst geeigneter Stellle gemessen wird, um daraus die zusätzlich erforderliche Menge des Kunstlichts zu ermitteln, die mittels der elektrischen Beleuchtungsanlage erzeugt werden muss, um den Bereich der Sehaufgabe ausreichend mit Licht zu versorgen (siehe Abbildung 3.227 a), der Regelung ist gemeint, dass im Bereich der Sehaufgabe die Summe des dort auftreffenden Tageslichtes und Kunstlichtes gemessen wird. Sobald das Tageslicht nicht ausreicht, um die im Bereich der Sehaufgabe erforderliche Beleuchtungsstärke bereitzustellen, wird mit künstlichem Licht ergänzt. Dazu befindet sich der Erfassungsbereich des Sensors im Bereich der Sehaufgabe. Die künstliche Beleuchtung wird von dem Steuergerät so nachgeführt, dass die gemessene Beleuchtungsstärke konstant auf dem erforderlichen Niveau, dem sogenannten Sollwert, gehalten wird (siehe Abbildung 3.227 b).
In den Anwendungen der Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen hat sich die Regelung als in den meisten Fällen überlegene und verlässlichere Prinzip herausgestellt. Die Steuerung ist hingegen schwierig. Die Schwierigkeit liegt darin, dass die Abhängigkeit der im Bereich der Sehaufgabe verfügbaren Menge des Tageslichts von derjenigen am außerhalb des Sehbereiches liegenden Messpunktes in der Regel schwer zu ermitteln ist. Gründe hierfür sind:Die Messung des Tageslichtes muss in der Regel außerhalb des künstlich beleuchteten Raumes erfolgen, um die Messung nicht durch Anteile des Kunstlichtes zu verfälschen. Die unterschiedliche Wirkung des Einfalls von direktem (bei Sonnenschein) und diffusem (bei Bewölkung) Tageslicht. Der Tageslichteinfall variiert tages- und jahreszeitlich in hohem Maße. Der Einfluss von Beschattungseinrichtungen ist rechnerisch schwierig zu berücksichtigen.
Die Einflüsse, die bei der Steuerung zusätzlich zu erfassen und einzukalkulieren wären, sind im Fall der Regelung im Messwert enthalten. Um eine verlässliche Regelung der Beleuchtung sicherzustellen ist andererseits erforderlich, dassdie Messfläche im Bereich der Sehaufgabe liegt, ein genügend hoher Reflexionsgrad im Bereich der Sehaufgabe vorliegt, der Bereich der Sehaufgabe diffus reflektiert, die Messfläche unter dem Sensor genügend groß und dort die mittlere Reflexion zeitlich konstant ist und in der Messfläche keine zu großen Störungen durch Fremdlicht auftreten.